plötzlich, weg

Ich habe geträumt, dass wir die Beerdigung verpassen. Dass alle anderen Menschen da sind, nur wir nicht. Wir, die Angehörigen. Wir, die Zurückgebliebenen. Ich habe geträumt, dass wir in dem letzten Moment seines (Ab-)lebens einfach nicht da sind. In meinem Traum haben wir die falsche Zeit notiert, obwohl das Datum und die Uhrzeit seit einer […]

Weiterlesen plötzlich, weg

Lamento

Ich weiß nur, dass immer etwas passiert.
 Auch wenn es nach einer endlosen Stille klingt, ist da ein Geräusch. Da ist immerhin Laub, das raschelt und Meer, das rauscht. Wellen, die etwas bewegen. Und da sind Menschen, die auf mich einreden. Da ist Musik, die irgendwo gespielt wird. Vielleicht bin ich nicht immer da. Aber […]

Weiterlesen Lamento

Dein Anfang sucht dich nicht

“Die Trennung tut mir weh.” “Das tut mir leid.” “Mir tut sie weh.” “Ich weiß es nicht.” Ich weiß bisweilen nicht, ob das Verlassenwerden von jemandem, der danach glücklicher ist, der weiterlebt, der lacht, der atmet und Geschichten erzählt, genauso krass ist, wie dieses Verlassenwerden, bei dem jemand nie wieder vor einem steht. Ich weiß […]

Weiterlesen Dein Anfang sucht dich nicht

Am Rande der Wunde

Du versuchst nichts. Du ruhst dich auf den Dingen aus, die du kannst und kennst, die dich schon immer begleiten, die dir zwar Sorgen bereiten aber auch Sicherheit geben. In Zeiten, in denen Menschen und Geld an Wert verlieren, im schlimmsten Fall verloren gehen, versteckst du dich in deinen vier Wänden, denn erfahrungsgemäß ist es […]

Weiterlesen Am Rande der Wunde

Billy

Mein Vater hat nie darauf gehört, was andere sagten. Es war ihm schlichtweg egal. Wenn der Arzt sagte: „Jetzt ist es vorbei“, hat er sich zusammengerissen und einfach weitergeatmet. Er hat überlebt, als wäre es nur eine seiner dummen Ideen gewesen, ein Scherz oder eine Marotte von ihm, endliche Diagnosen zu sammeln, wie andere Pfandflaschen. […]

Weiterlesen Billy

Nächster Halt: Isolation

  Das Leben ist schön, es ist kostbar, es ist ungewiss lang, es ist da, ziemlich nah an mir dran. Das Leben, das ich lebe, ist der Imperator für meine Befindlichkeit. Da ist zwar eine harte Fassade, klar, die hat ja jeder, aber innen drinnen ist eine weiche, echt eine ganz weiche, immerzu von Einflüssen […]

Weiterlesen Nächster Halt: Isolation

Ohne Anfang

Es fängt damit an, dass ich nicht mehr  „Papa“ sage. Und es geht weiter damit, dass mich jemand fragt, wie ich diese Jeans finde, ob die zum Oberteil passt und so weiter. Ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung, wie ich diese verdammte Hose finde oder auch nur die Situation. Keine Ahnung, wie ich […]

Weiterlesen Ohne Anfang

Untergehen, jetzt

Wie man eine Ausnahmesituation überlebt? Eigentlich gar nicht. Eigentlich ist da immer ein bisschen zu viel. Ein Glas Wein ist zu viel. Eine Flasche Bier ist zu viel. Das Stroboskoplicht macht den Kopf matschig. Alles, was man nur mit den Augen sieht, ist im Innern viel zu viel. Du, ein marodes Fass, eines, das gerade […]

Weiterlesen Untergehen, jetzt

Wir plus Angst gleich Mut

  Seit einer Weile begegnen mir häufiger Texte, in denen es um Mut geht. Oder um Angst. Wir haben alle ständig Angst. Aber wir sind auch alle ständig mutig. Das ist das, was mir auffällt und was ich total mag an Ängsten; dass wir sie nämlich überwinden. Dass sie uns überhaupt erst mutig werden lassen, […]

Weiterlesen Wir plus Angst gleich Mut